Sa 24.4. / 20 Uhr / naTo
Eintritt: 5,50 / 4,50 €

IT
Alternativtitel: Das gewisse Etwas (Österreich/Deutschland)

USA 1926/27

Regie: Clarence G. Badger
Drehbuch: Hope Loring, Louis D. Lighton, Elinor Glyn (nach dem Roman von Elinor Glyn)
Kamera: H. Kinley Martin
Schnitt: E. Lloyd Sheldon
Darsteller: Clara Bow, Antonio Moreno, William Austin, Gary Cooper
Produktion: Famous Players-Lasky Corporation
Premiere: 5.02.1927 (New York, Paramount Theater)
25.2.1929 (Berlin, U.T. Kurfürstendamm)
Schwarzweiß
Zwischentitel
Sprache: Englisch
Laufzeit: 72 min

Für die Hauptdarstellerin Clara Bow war IT, eine an sich recht simpel gestrickte romantische Geschichte vom mittellosen hübschen Mädchen, daß sich einen reichen Mann angelt, der ganz große Durchbruch. Clara Bow besaß das gewisse Etwas, welches Männer stets zu faszinieren schien und das eigentliche Thema des Films ausmacht. Infolge wurde die Actrice als das "It-Girl“ bezeichnet und der Begriff sollte sich schließlich verselbständigen – er existiert bis heute. Für Clara Bow, die ob ihres Akzents beim bald folgenden Tonfilm weniger brillieren konnte, war das Jahr 1927 der Karriere-Höhepunkt. Neben IT spielte sie auch in WINGS die Hauptrolle, der als erster Film überhaupt den Oscar (in der Kategorie Bester Film) erhielt.
Das große Glück für die recht schmale literarische Vorlage war neben Clara Bow in der Hauptrolle die Wahl des Regisseurs. Clarence G. Badger glich nicht nur durch das Tempo der Inszenierung einige Mängel der Story aus. Die zeitgenössische Kritik schrieb: „ Diese Geschichten von dem armen, anständigen hübschen Mädchen, das sich einen reichen Mann, meistens den Chef, als Ehegatten angelt, sind so die Rhein- und Wien-Filmromantik der Amerikaner. Aber diese Filme werden drüben besser, flotter und schmackhafter gemacht (…) Der Sehnsuchtstraum von Millionen Mädels wird Filmwirklichkeit: Erste Begegnung, gemeinsamer Luna-Park-Besuch, er küßt sie, und sie reagiert, wie sich das so gehört, mit einer Knallschote. Dann kommen die Missverständnisse (…). Clarence Badger, der Regisseur, stützt sich vernünftigerweise bei dem dünnen Stoff auf die Darstellung und kleine Nebenpointen. Clara Bow wird als Star in allen Gangarten vorgeführt, meistens kokett lächelnd, mit halbgeöffneten Lippen, etwas zerzauster Pony-Frisur und vorgekämmten Haarspitzen, so genannten ’Herrenwinkern’, an beiden Wangen. Der Starfilm ist ja schon vor seiner Geburt von gewissen Leuten totgesagt worden, aber er lebt immer noch. Und vielleicht ist die ganze Filmerei für nichts geeigneter als eben für die Herausstellung des Schauspielers. Es wird auf der ganzen Welt Millionen geben, die zu diesem Film nur des Stars wegen gehen (…). (1)

(1) Georg Herzberg in: Film-Kurier (Berlin), Nr. 50, 26.2.1929.