Solo für Licht

Solo für Licht — Dr Jekyll and Mr Hyde

28.März bis 25.Mai 2008 in Leipzig

 

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Freitag 28.03.08 Uhrzeit 20.00 Uhr - Grassi
Sonntag 30.03.08 Uhrzeit 20.00 Uhr - Grassi

Dr Jekyll and Mr Hyde

Originaltitel DR JEKYLL AND MR HYDE
Land USA 1920
Regie John S. Robertson
Drehbuch Clara S. Beranger (nach einer Erzählung von Robert Louis Stevenson)
Kamera Andrej Mosvin
Originalmusik Lee Erwin
Darsteller John Barrymore, Charles Lane, Brandon Hurst, Cecil Clovelly, Nita Naldi
Produktion Adolph Zukor
Premiere 18.03.1920 (New York)
Farbe Schwarzweiß
Zwischentitel Englisch
Laufzeit 80 min
Eintritt € 11,- / 9,-

Dr. Henry Jekyll – ein angesehener Mensch, eine der Stützen der Gesellschaft, im Beruf äußerst erfolgreich, in seiner Tugendhaftigkeit vorbildlich und in seinen karitativen Bestrebungen ein Muster christlicher Nächstenliebe – vermacht für den Fall seines Todes seinen Besitz testamentarisch dem zwielichtigen Unhold Mr. Hyde. Hyde, eine Art destilliertes Alter Ego Dr. Jekylls, ermöglicht diesem, seinen dunklen Trieben freien Lauf zu lassen. Als schließlich ein Mord geschieht, der eindeutig Mr. Hyde angelastet werden muss, verschwindet dieser spurlos. Dr. Jekyll widerruft daraufhin sein Testament, gibt wieder Gesellschaften für seine Freunde und scheint sich vom verderblichen Einfluss des Mr. Hyde befreit zu haben. Doch einige Zeit später geht eine erneute Veränderung mit ihm vor. Er schließt sich in seinem Laboratorium ein, wo er fieberhaft an chemischen Experimenten arbeitet, lässt alle Besucher abweisen und zeigt sich selbst den Hausangestellten nicht mehr. Er kann sich dem Einfluss einer Droge nicht entziehen - das Geschehen nimmt seinen dramatischen Verlauf!

Vorbild für diese Erzählung Robert Louis Stevensons aus dem Jahr 1886 war ein Kunsttischler namens Brodie aus Edinburgh. Hinter einer tugendhaften Fassade führte dieser ein Doppelleben. Tagsüber ein Vorzeigebürger, betätigte er sich nachts als Krimineller. Nach einem missglückten Coup floh er nach Amsterdam, wurde jedoch aufgegriffen, nach England überführt und vom Gericht zum Tod durch den Strang verurteilt. Stevenson kritisiert hier, wo er die Folgen erzwungener Verdrängung nicht gesellschaftskonformer Wünsche aufzeigt, die Konventionen des Viktorianischen Zeitalters. Zugleich warnt die Erzählung vor den Folgen einer enthemmten Menschennatur ohne sittliche Selbstbeherrschung.

John S. Robertson war auf dem Höhepunkt seiner Karriere in den 1920ern ein angesehener Regisseur für anspruchsvolle Unterhaltung. Er war bekannt als gediegener Handwerker, der auch Prestigeproduktionen sicher und innerhalb der Rahmenbedingungen vollenden konnte. Sein heute noch bekanntester Film ist DR. JEKYLL AND MR. HYDE. Mit dem Aufkommen des Tonfilms endete Robertsons Karriere, er wurde nur noch für B-Filme eingesetzt.

In der von uns gezeigten ersten abendfüllenden Leinwandadaption von Stevensons literarischer Vorlage, liefert John Barrymore, der zeitgleich zu den Dreharbeiten am Broadway Shakespeares "Richard III." spielte, eine Glanzleistung in der doppelten Hauptrolle als Dr. Jekyll und Mr. Hyde ab.


Live-Begleitung Tobias Rank (Kinoorgel)